Neue Tendenzen der Italienforschung zu Mittelalter und Renaissance

Neue Tendenzen der Italienforschung zu Mittelalter und Renaissance

Organisatoren
Kunsthistorisches Institut in Florenz, Max-Planck-Institut
Ort
Florenz
Land
Italy
Vom - Bis
13.11.2014 - 15.11.2014
Url der Konferenzwebsite
Von
Linda Olenburg, Kunsthistorisches Institut, Freie Universität Berlin

Der interdisziplinäre Doktoranden-Workshop „Neue Tendenzen der Italienforschung zu Mittelalter und Renaissance“ fand erstmalig vom 13. bis 15. November 2014 am Kunsthistorischen Institut in Florenz, Max-Planck-Institut, statt. Initiatoren und Organisatoren waren seitens der Geschichte INGRID BAUMGÄRTNER (Kassel) und KLAUS HERBERS (Erlangen-Nürnberg) sowie seitens der Kunstgeschichte ALESSANDRO NOVA (Florenz/Frankfurt am Main) und GERHARD WOLF (Florenz/Berlin). Ziel des gut besuchten Workshops war es, aktuelle Ansätze der Italienforschung gemeinsam zu kommentieren und kritisch zu würdigen. Nachwuchswissenschaftler/innen aus verschiedenen Disziplinen, insbesondere Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie, stellten ihre Projekte zur Diskussion.

Die Fülle der behandelten Themen berührte insgesamt vier große Themenbereiche: erstens „Text und Bild im Mittelalter“; zweitens „Kirche, Frömmigkeit und Herrschaft“; drittens „Signorie, Hofkultur und Gemeinschaft“ und viertens „Religiosität und Affekt“. Nach der Einführung von Ingrid Baumgärtner zur Zielsetzung des Workshops fragte Klaus Herbers danach, was Wissenschaft ausmache. Neugier und Hoffnung auf Neues sollten den Anreiz geben, um gemeinsam die zahlreichen Ansätze einer modernen Italienforschung zu vertiefen und im internationalen und interdisziplinären Kontext voranzubringen. Die Impulsreferate zweier erfahrener und innovativer Wissenschaftlerinnen sollten dazu beitragen, diese Intention der Veranstalter umzusetzen. Eingeladen waren Daniela Bohde (Kunstgeschichte, Frankfurt am Main/Marburg) und Petra Schulte (Geschichte, Trier).

Die erste Sektion widmete sich „Text und Bild im Mittelalter“. Den Anfang machte DIANA NITZSCHKE (Erlangen-Nürnberg) mit einem Vortrag zu frühchristlichen Bodenmosaiken in Sakralbauten im Westen des Römischen Reichs. Anhand von drei Fallbeispielen stellte sie vor, welche Bedeutung die Gestaltung von Bodenmosaiken mit geometrischen Musterungen oder ikonographischen Themen für den Kirchenraum und das liturgische Geschehen besaß. ARMIN BERGMEIER (München) sprach über vergrabene Reliquiare und göttliche Visionen. Er untersuchte kostbar gestaltete Reliquiare, die vergraben gleichsam zu ‚unsichtbaren‘ Bildern wurden. Dieses Phänomen umfasse auch Visionen und das Interesse, das unsichtbare Göttliche darzustellen. Interessant war in diesem Zusammenhang der Hinweis auf die Diskrepanz zwischen der ursprünglichen Funktion dieser Reliquiare und ihrer heutigen Präsentation im musealen Umfeld. LARISSA DÜCHTING (Erlangen-Nürnberg) stellte die besondere Beziehung zu Reliquien und Heiligen in den Kirchen Süditaliens heraus, um zu zeigen, wie ein Kult von politischer Seite beeinflusst und kontrolliert werden konnte. Zuletzt referierte ANSELM RAU (Frankfurt am Main) anhand des Lignum vitae, einer Meditationsschrift, die als eine Art Werkzeug zur Steuerung von Vorstellung und Erinnerung in der monastischen Kultur diente, über die Frage, wie Emotionen ins Bild gesetzt wurden.

Das überaus anregende Impulsreferat von DANIELA BOHDE (Frankfurt am Main/Marburg) zur Ikonographie der Maria Magdalena am Kreuzesfuß stellte zum Abschluss des ersten Workshop-Tages die experimentelle Frage, wie Maria Magdalena unter das Kreuz Christi käme. Es war sehr spannend, wie sie die Ursprünge einer so vertrauten Ikonographie näher beleuchtete und dabei auf die Diskrepanz zwischen Text und Bild aufmerksam machte. Sie konnte die seltsame Genese der Ikonographie der Magdalena unter dem Kreuz (sub cruce) rekonstruieren und aufzeigen, dass diese auf ottonische Stifterdarstellungen, die frühe Bildpolitik der Franziskaner und die Semantik von Platzierungen zurückgriff, ohne die Narration des Passionsgeschehens zu berücksichtigen. Daniela Bohde nutzte diesen Befund, um über die Relation von Wort und Bild und die Funktionsweise von Ikonographie zu reflektieren, ehe sie auf die unterschiedliche Arbeitsweise in den Disziplinen einging: Während Historiker auf der Suche nach neuen Quellen den Ausnahmen nur eine geringe Glaubwürdigkeit beimessen würden, richteten Kunsthistoriker ihr Interesse auf eine bestimmte, ihre Aussage untermauernde Quelle. Diese unterschiedliche Arbeitsweise könnte konstruktiv genutzt werden, um beide, sich ergänzende Wissenschaften zur engeren Zusammenarbeit und zum verstärkten Austausch zu animieren.

Die zweite Sektion thematisierte „Kirche, Frömmigkeit und Herrschaft“. KARIN GETSCHMANN (Tübingen) beleuchtete den Streit zweier geistlicher Gemeinschaften in Mailand (ca. 1100-1150), um Rituale, Gesten und Zeremonien zur Beilegung von Konflikten in italienischen Stadtklöstern zu untersuchen und in Auseinandersetzung mit Althoffs ‚Spielregeln‘1 zu bewerten. In kritischer Analyse der Urkundenüberlieferung verwies sie auf Lücken und fehlende Dokumente sowie auf die Notwendigkeit, weitere Quellengattungen für einen breit gefächerten Versuch zu beachten. Das Fallbeispiel von S. Ambrogio in Mailand zeigte, wie nah sich die Ansätze von Geschichte und Kunstgeschichte stehen, denn der Einbezug von Architektur und Innenausstattung (Altargemälde, Kapellen) könnte zu einem tieferen Verständnis des bearbeiteten Gegenstands führen. VIKTORIA TRENKLE (Erlangen-Nürnberg) untersuchte in kommunikationsgeschichtlicher Perspektive Stellung und Funktion der Kardinäle während der Konsolidierungsphase des Kollegiums im hohen Mittelalter. Ihr Projekt richtet sich auf eine Kulturgeschichte des Kardinalats während seiner Entstehungszeit, in der Expertise und Rang prägende Faktoren waren. GIUSEPPE CUSA (Frankfurt am Main) referierte über die Laiengeschichtsschreibung in der Mark Verona-Treviso am Übergang von der Kommune zur Signorie. Er fragte nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Städten sowie danach, welchen Berufen die geschichtsschreibenden Laien nachgingen und aus welcher Motivation heraus sie Zeitgeschichte dokumentierten. MONA ALINA KIRSCH (Heidelberg) beschäftigte sich mit dem Handel in Sizilien in der Umbruchsphase von der Anjou-Herrschaft zu den Aragonesen. Ausgehend von Braudels klassischer Studie2 und der modernen Verflechtungsgeschichte legte sie den Fokus auf die wirtschaftsgeschichtliche Erfassung innerhalb lokaler und globaler Handelsnetze, um die Position Karls von Anjou und Siziliens im Kontext mediterraner Systeme neu zu bestimmen. Anhand der Kunstproduktion im Königreich Neapel in den Jahren von 1325 bis 1345 thematisierte KATHARINA WEIGER (Berlin) Mutterschmerz und Gotteserkenntnis als Teil höfischer Bildpolitik. Eine giotteske Kreuzigung, heute im Musée du Louvre, diente als Beispiel, um zwei interpretatorische Zugänge vorzustellen und die Kreuzigungsikonographie besser zu erfassen. Denn die Gegenüberstellung mit anderen Bildern aus dem höfischen Kontext führte dazu, sie als Ergebnis einer spirituell und intellektuell reflektierten Religionspolitik zu erkennen und zu verstehen.

Die dritte Sektion behandelte Fragen um „Signorie, Hofkultur und Gemeinschaft“. VERA-SIMONE SCHULZ (Berlin) untersuchte globale und lokale Nahtstellen zwischen den Künsten anhand der textilen Ästhetik in der Toskana und in Florenz. Anhand von Beispielen aus Goldschmiedekunst, Textilien und Malerei gelang es ihr, den Einfluss der Handelspartner aus dem Orient auf die örtliche Kunstproduktion anschaulich aufzuzeigen. Die neuen Motive inspirierten etwa die pseudoislamische Ausgestaltung der Schriftbänder von Heiligenscheinen sowie die Muster zeitgenössischer Gewänder. CLAUDIA JENTZSCH (Berlin) stellte in ihrem Vortrag zur normativen Ordnung und egalitären Gemeinschaft im Tod das einheitliche Kapellenprogramm des Neubaus der Augustinereremitenkirche Santo Spirito vor. Dabei nutzte sie ein interdisziplinäres Vorgehen, um das bestehende Narrativ zu dieser ‚Architekturikone‘ im politischen Kontext neu zu reflektieren und an jüngste Diskurse zu sozialem Raum, symbolischer Kommunikation, politischer Partizipation und städtischer Integration anzuknüpfen. GERDA BRUNNLECHNER (Hagen) fragte am Beispiel der Repräsentation der Schwarzmeerregion auf der ‚Genueser Weltkarte‘ von 1457 nach den zugrunde liegenden Raumkonstruktionen. So konnte sie aufzeigen, wie sich politische Ambitionen kartographisch niederschlugen, etwa das Genueser Streben nach Vormacht im Handel, die innerchristlichen Auseinandersetzungen zwischen lateinischen Katholiken und byzantinischen Orthodoxen sowie die Bemühungen, die Expansion der muslimischen Osmanen zu verhindern. Kartierungen erlaubten es ihren Ausführungen zufolge zudem, dass verschiedene Räume gleichzeitig an einem Ort bestehen, sich gegenseitig überlagern und sogar widersprechen konnten. ANDREAS HERMANN FISCHER (Kopenhagen/München) thematisierte die Spielkultur(en) des italienischen Cinquecento aus philosophischer Sicht. Das Promotionsprojekt, das Spieltheorien der Renaissance erschließt, betrachtet insbesondere Antonio Scainos Trattato del giuoco della palla (1555), eine Theorie des Tennisspiels, im Kontext naturphilosophischer, medizinischer, musikhistorischer und politischer Methoden und Diskussionen am Hof von Ferrara. MAURO SPINA (Turin) untersuchte die künstlerischen Beziehungen zwischen dem südlichen Deutschland und dem nördlichen Italien zu Beginn des 16. Jahrhunderts.

PETRA SCHULTE (Köln/Frankfurt am Main) gab mit ihrem historischen Impulsreferat über Ungleichheit in italienischen Städten des Hoch- und Spätmittelalters einen interessanten Einblick in die Diskurse um Armut und Reichtum. Entgegen bisherigen (kunst)historischen Forschungen zur Armut konzentrierte sie sich vor allem auf den Reichtum, dessen Bewertung und Legitimation in politischer Theorie, ethischer Norm und sozialer Praxis sie nachspürte. Es entstand eine lebhafte Diskussion zur Frage der Verteilungsgerechtigkeit, die eine Brücke zu gegenwärtigen Debatten schlug und die Aktualität des Themas unterstrich. Deutlich wurde auch die Notwendigkeit eines interdisziplinären Vorgehens, denn im Trecento erhielt die Kategorie der Wertbesetzung von Ästhetik eine politische und soziale Dimension, die sich in der Kunstproduktion äußerte.

Die letzte Sektion des Workshops beschäftigte sich mit „Religiosität und Affekt“. Anfangs analysierte KATHERINE STAHLBUHK (Hamburg) die monochrome Monumentalmalerei des 14. und 15. Jahrhunderts, deren besondere Farbigkeit sie auf Sinn und Funktion befragte. Dabei konzentrierte sie sich auf den spezifischen Einsatz dieser Technik, die dazu beitrug, bestimmte religionspolitische Ansichten zu verbreiten. Anhand einiger Beispiele gelang es ihr, die Präsenz des päpstlichen Hofes um Eugen IV. in Florenz in den dreißiger und vierziger Jahren des Quattrocento als einen maßgeblichen Faktor zur Verbreitung dieser Terra Verde-Malerei zu fassen und als Propaganda der Observanzreformen zu identifizieren. ANGELA TIETZE (Bochum) stellte am Beispiel der ‚Opferung der Iphigenie‘ und der ‚Kreuzabnahme‘ die grundlegende Frage, was Malerei überhaupt darstellen kann und darf. Unter dem Aspekt des decorum beschäftigte sie sich mit Repräsentationen tiefster Trauer und der Debatte um die adäquate Darstellung von Affekten, mit der sich Künstler und Gelehrte schon in der Frühen Neuzeit auseinandersetzten. MAURICE SAß (Hamburg) sprach über die grundsätzliche Bedeutung von Tieren, insbesondere Hund und Katze, für die Theoretisierung und Emotionalisierung von Kunst in der Frühen Neuzeit. Dabei konzentrierte er sich auf die Blicke, Interaktion und räumliche Platzierung der Tiere im Bild und den dadurch aufgebauten Spannungsbogen. STEFFEN ZIERHOLZ (Bern) verstand den kirchlichen Sakralraum nicht nur als einen Ort der Liturgie und der repräsentativen Selbstdarstellung, sondern als Instrument spiritueller Selbst-Konstitution. In diesem Sinne definierte er die Räume der Jesuiten (1580-1700) als Orte der Selbst-Bildung und der spirituellen Selbst-Formung, die darauf abzielen, den Betrachter und seine Affekte umfassend zu involvieren. FILINE WAGNER (Zürich) stellte die Bedeutung Bernardino Luinis (um 1480-1532) in der Lombardei der Gegenreformation vor. Dabei zog sie eine Verbindung zwischen Luinis religiös ausgerichteten Schaffen und den Reformkreisen um Federico Borromeo (1564-1631), der die visuelle Kultur lombardischer Maler entscheidend prägte. Ihr frei vorgetragenes Referat spiegelte ihren Arbeitsprozess, insbesondere die offenen Fragen zur Wirksamkeit von Andachtsbildern, zur Bedeutung von Giorgio Vasari für Borromeos Geschichtsschreibung und zum Konzept der vaghezza. Der Doktoranden-Workshop endete in einem gemeinsamen Rundgang im Grünen Kreuzgang von Santa Maria Novella, in dem Katherine Stahlbuhk die monochrome Monumentalmalerei an Originalen erläuterte. Für alle Teilnehmer/innen war dies ein erfolgreicherer Abschluss, bei dem sie von der Erfahrung und dem Wissen der in Restaurationstechnik ausgebildeten Referentin profitieren und das eindrucksvolle Ambiente vor Ort genießen konnten.

Abschließend ist festzustellen, dass die vielseitigen und vielfach innovativen Vorträge der Nachwuchswissenschaftler/innen und Keynote-Speaker zahlreiche interessante Diskussionen anstießen. Deutlich wurde auch, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch innerhalb der geisteswissenschaftlichen Italienforschung ist. Der begonnene Wissenstransfer zwischen den Disziplinen soll, so war die allgemeine Meinung, durch zukünftige Veranstaltungen dieser Art weiter gestärkt werden. Ziel ist es, ein interdisziplinäres und internationales Netzwerk zu schaffen, um die Kontakte unter den Doktoranden der verschiedenen Fachrichtungen zu intensivieren, die Konturen der Italienforschung im internationalen Setting zu schärfen und zu neuen Perspektiven und Denkansätzen zu gelangen. Unter den Teilnehmenden bestand der dringende Wunsch, dieses erfolgreiche Format in regelmäßigen Abständen fortzuführen.

Konferenzübersicht:

I. Text und Bild im Mittelalter

Diana Nitzschke (Erlangen-Nürnberg), Frühchristliche Bodenmosaiken in Sakralbauten im Westen des Römischen Reichs
Armin Bergmeier (München), Vergrabene Reliquiare und göttliche Visionen. Unsichtbare Bilder im Frühmittelalter
Larissa Düchting (Erlangen-Nürnberg), Heiligkeit in Süditalien im frühen Mittelalter
Anselm Rau (Frankfurt am Main), Emotion und Bildgenese. Zur Affektsteuerung im Lignum vitae vor dem Hintergrund der monastischen Meditationskultur

Keynote
Daniela Bohde (Frankfurt am Main/Marburg), Maria Magdalenas Platz am Kreuzesfuß oder: die Diskrepanz von Wort und Bild

II. Kirche, Frömmigkeit und Herrschaft

Katrin Getschmann (Tübingen), Mönche und Kanoniker im Streit: Ein Mailänder Konflikt in der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts
Viktoria Trenkle (Erlangen-Nürnberg), Expertise und Ehre: Kardinäle im hohen Mittelalter
Giuseppe Cusa (Frankfurt am Main), Die Laiengeschichtsschreibung in der Mark Verona-Treviso während des politischen Wandels von der Kommune zur Signoria
Mona Alina Kirsch (Heidelberg), Handel in Sizilien in der Umbruchsphase zwischen Anjou und Aragonesen. Von der questione meridionale zur mediterranen Verflechtungsgeschichte
Katharina Weiger (Berlin), Mutterschmerz und Gotteserkenntnis in Neapel. Ein Beitrag zu höfischer Bildpolitik am Beispiel der Kreuzigungsikonographie

III. Signorie, Hofkultur und Gemeinschaft

Vera-Simone Schulz (Berlin), Globale und lokale Nahtstellen zwischen den Künsten. Textile Ästhetik in der Toskana und in Florenz
Claudia Jentzsch (Berlin), Normative Ordnung und egalitäre Gemeinschaft im Tod: Die integrative Funktion regulierter Grabkultur in der Florentiner Augustinereremitenkirche Santo Spirito
Gerda Brunnlechner (Hagen), Die ‚Genueser Weltkarte‘ von 1457 – Alternativen und Wandlungen von Raumdarstellungen in der Kartographie des 15. Jahrhunderts
Andreas Hermann Fischer (Kopenhagen/München), Aufschlag für Alfonso: Tennis im rinascimentalen Ferrara und die Spielkultur(en) des italienischen Cinquecento
Mauro Spina (Turin), Rapporti figurativi tra Germania del sud e Italia settentrionale nel primo Cinquecento

Keynote
Petra Schulte (Köln/Frankfurt am Main), Ungleichheit in den italienischen Städten des Hoch- und Spätmittelalters

IV. Religiosität und Affekt

Katharine Stahlbuhk (Hamburg), Oltre il colore. Der Einsatz von monochromer Monumentalmalerei innerhalb der Observanz-Reformen des 15. Jahrhunderts
Angela Tietze (Bochum), Tiefste Trauer und Angemessenheit – Affektmodellierungen in der bildenden Kunst der Frühen Neuzeit
Maurice Saß (Hamburg), „Come cane e gatto” – Affektive Tierblicke als Momente künstlerischer Selbstvergewisserung
Steffen Zierholz (Bern), Räume des Selbst. Kunst und Spiritualität in der Gesellschaft Jesu (1580-1700)
Filine Wagner (Zürich), „Pittore delicatissimo e molto vago“. Die Bedeutung Bernardino Luinis in der Lombardei der Gegenreformation

Anmerkungen:
1 Gerd Althoff, Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997.
2 Fernand Braudel, Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II., Frankfurt am Main 1993.